Arbeitssicherheit: Spezieller Fokus auf alternative Antriebe

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Arbeitssicherheit: Spezieller Fokus auf alternative Antriebe

25. August 2023 agvs-upsa.ch – Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind zwei Themen, die nie an Aktualität einbüssen. Die Betriebe des Schweizer Autogewerbes werden noch dieses Jahr mit neuen Checklisten von der Branchenlösung BAZ unterstützt. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den sicheren Umgang mit alternativen Antrieben gelegt.

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Jeder Arbeitgeber ist verpflichtet, das Arbeitsumfeld regelmässig zu prüfen, Gefahren zu evaluieren und Massnahmen zu treffen. Foto: AGVS-Medien

Mig. Im Online-Tool «asa-control» der BAZ finden Garagistinnen und Garagisten eine ausführliche Checkliste, damit sie den gesetzlichen Anforderungen an die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz unkompliziert nachkommen können. Der Fragekatalog wird unter anderem mit neuen Kontrollfragen zu den alternativen Antrieben ergänzt: «Werden Fahrzeuge mit tiefkalt verflüssigtem Gas bei längeren Standzeiten im Freien parkiert?» Verneint der Garagist hier, kommt er den Anforderungen an eine sichere Arbeitsumgebung nicht nach und muss entsprechende Massnahmen festlegen.

Ein Blick in die EKAS-Informationsbroschüre 6282 «Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Umgang mit Gasfahrzeugen» klärt ebenso auf wie die Vorgaben der Fahrzeughersteller oder die DGUV-Informationen «Fahrzeuginstandhaltung» und «Wasserstoffsicherheit in Werkstätten». Die Antwort auf die anfangs gestellte Frage beginnt damit, dass LNG-Fahrzeuge im Freien abgestellt werden sollten. Oder nach Einfahren in die Werkstatt an eine geeignete Abblasvorrichtung angeschlossen werden. Im Falle eines Boil-offs entweicht das Gas dann sicher aus der Werkstatt. Weiter heisst es im «asa-control» warnend: «Infolge eines Boil-offs kann es zu Gasansammlungen kommen und eine explosionsfähige Atmosphäre entstehen.»

Hochvoltschulungen ein Muss
Die BAZ-Checkliste werde bewusst um die aktuellen Erkenntnisse rund um gasförmige Treibstoffe und Elektromobilität ergänzt, erklärt Daniel Fürst, Fachverantwortlicher Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz beim AGVS. Die Checkliste gestaltet die Arbeit in den Werkstätten sicherer. Sie verweist auch auf Gefahren, die neue Arbeitsprozesse bergen. «Im Speziellen wurde die Hochvoltthematik geprüft», sagt Daniel Fürst. Nach den juristischen Abklärungen ist zum Beispiel klar, dass den Mitarbeiten Hochvoltschulungen in ihrer Landessprache angeboten werden müssen. Wer den Schulungsinhalt klar und deutlich versteht, arbeitet anschliessend ungefährdeter.

Die aktualisierten Checklisten sollen in den nächsten Monaten zur Verfügung stehen. Die Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS schreibt der Branchenlösung alle fünf Jahre eine Rezertifizierung vor. Dieser zeitenintensive Prozess ist unter der Federführung von Daniel Fürst erfolgreich verlaufen. Die marktspezifischen gesetzlichen Vorgaben und die Risikolage wurden genaustens geprüft. Während zwei Workshops nahmen juristische Fachpersonen, BAZ-Spezialisten und Vertreter des Autogewerbes Beurteilungen vor und erstellten den Fragekatalog für die Checkliste. Diese wird momentan von einer Arbeitsgruppe fachlich im Onlinetool «asa-control» geprüft. Beim AGVS rechnet man damit, dass dieser Prozess bis Ende Jahr abgeschlossen ist. Eine zeitnahe Information auf den Kanälen der AGVS-Medien wird folgen. Von der Rezertifizierung sind übrigens auch die BAZ-Schulungsangebote betroffen. Eine neue Vorgabe ist zum Beispiel, dass Geschäftsführer/-innen einen massgeschneiderten Überblick über die BAZ erhalten (siehe Infobox).

Im Allgemeinen ist der AGVS bestrebt, die Hochvolt-Ausbildung zu harmonisieren. Wenn alle dieselben Schulungsschwerpunkte geniessen und auf vergleichbarem Wissensstand sind, können gefährliche Situationen besser verhindert werden. Bis es so weit ist, müsse man die geltende Rechtslage und das Gefährdungspotenzial analysieren. «Wir diskutieren derzeit mit verschiedenen Fahrzeugimporteuren», so Daniel Fürst.

Minimaler Aufwand, maximale Wirkung
Die Branchenlösung unterstützt seit dem Jahr 2000 fast 3000 Betriebe aus dem Auto- und Zweiradgewerbe bei der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-Richtlinie 6508. Die Einhaltung der Richtlinie der Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS ist nicht freiwillig. Sie ist gesetzliche Pflicht. «Mit einer Mitgliedschaft reduziert sich das Risiko des Betriebs respektive des Inhabers durch minimalen Aufwand maximal», erklärt Daniel Fürst.

Er macht ein Beispiel: Für ein KMU sei es nur mit grossem finanziellem und zeitlichem Aufwand möglich, aus eigener Kraft die Vorgaben des Gesetzgebers und somit die Arbeitssicherheit sowie den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer zu erfüllen. «Wir von der BAZ erledigen den grössten administrativen Aufwand, der dabei entsteht, zentral.» Die BAZ stellt die aktuellen und notwendigen Hilfsmittel für die Umsetzung zur Verfügung. Die Rede ist vom praktischen Online-Tool «asa-control», das die branchenspezifischen Checklisten abbildet. Der organisatorische Aufwand eines Garagisten reduziert sich dank den hinterlegten Vorlagen auf ein Minimum. Zugleich wird die verlangte Dokumentationspflicht erfüllt. Für die Umsetzung der Vorgaben ist der Betrieb verantwortlich.
 
BAZ-Beitritt leicht gemacht
Garagistinnen und Garagisten sollen die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz nicht dem Zufall überlassen und sich unter safetyweb.ch anmelden. AGVS-Mitglieder profitieren von 25 Prozent Rabatt.

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Ausbildung der Kopas
Für die Arbeitssicherheit ist in jedem Betrieb eine Kontaktperson zuständig. Die sogenannte Kopas besucht den obligatorischen Grundkurs, den die BAZ durchführt, und erhält die entsprechenden Unterlagen zur Umsetzung der Richtlinie. Der Grundkurs und die asa-control Schulung ist für die Kopas bereits in der BAZ-Eintrittsgebühr enthalten. Zur Umsetzung der Weiterbildungspflicht für Kopas bietet die BAZ zudem aktuelle Themen als Präsenz- und Onlineveranstaltungen an.
Neu: Weiterbildung für ­Geschäftsführer/-innen
Auf Ende Jahr hin wird ein webbasiertes BAZ-Training für Geschäftsführer/-innen lanciert. Während dieser online durchgeführten Weiterbildung wird das Verständnis für die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im eigenen Betrieb geschärft. Welche Punkte sind besonders relevant? Die Führungsebene soll zudem verstehen, weshalb ein Kopas wertvoll ist und dieser eine entsprechende Schulung benötigt.
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