Corona-Krise macht auch vor dem Autogewerbe nicht Halt

Corona-Krise

Corona-Krise macht auch vor dem Autogewerbe nicht Halt

Gemäss den Regelungen des Bundes ist es den Garagen untersagt, ihren Showroom zu öffnen. Dies zum Schutz von Kunden und Mitarbeitenden. Als Folge sind die Verkaufszahlen der Neuwagen im März deutlich eingebrochen.

Wer jetzt ein neues Auto oder einen Occasionswagen kaufen möchte, kann mit den Autoverkäufern nur noch telefonisch oder via digitale Kanäle kommunizieren, da die Verkaufsräume der Garagen geschlossen werden mussten.

Gemäss Martin Sollberger, Präsident Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS), Sektion Aargau, sind dies einschneidende Massnahmen, denn: «Unsere Mitglieder leben vom Autoverkauf und müssen Ende Jahr die Verkaufsziele erreichen, die vom Importeur vorgegeben wurden.» Seit dem 27. März sind zum Glück kontaktlose Probefahrten erlaubt, wobei die Vorgaben des BAG eingehalten werden müssen. Dabei ist die Schlüsselbox zu verwenden und die neuralgischen Punkte des Autos müssen vorher und nachher desinfiziert werden. Auch die Ablieferung eines Neuwagens muss «kontaktlos» erfolgen.



Der Bund hat für die Schweizer Wirtschaft ein 42-Milliarden-Hilfspaket geschnürt. Diese Summe zeigt auf, mit welcher Wucht die Firmen im ganzen Land getroffen wurden. So auch die Automobilindustrie. Martin Sollberger hofft deshalb, dass die Autohersteller und -importeure die Verkaufsziele 2020 deutlich nach unten anpassen: «Für unsere Mitglieder ist das Erreichen der Verkaufsziele essenziell – und damit verbunden die Auszahlung der entsprechenden Boni, sofern sie die Ziele erfüllen.» Für Martin Sollberger ist es ganz klar, dass die Garagen ohne Anpassung keine Chance haben, die unter normalen Umständen geltenden Ziele zu erfüllen.

Die Corona-Krise hat sich bereits sehr negativ auf die Verkaufszahlen ausgewirkt. Die Verkäufe brachen bis 25. März gegenüber März 2019 um sage und schreibe 24,6% ein. Deshalb überrascht es den Präsidenten nicht, «dass die meisten Mitglieder Kurzarbeit beantragt haben».

Immerhin dürfen die Garagen ihre Werkstätten weiter offen halten und Service- und Reparaturarbeiten ausführen und ihren Kunden Ersatzautos anbieten. So kann der Bereich «Werkstatt» für willkommenen Umsatz sorgen, auch wenn die Auslastung natürlich längst nicht dem Normalbetrieb entspricht, da das Strassenverkehrsamt und die AGVS Testcenter in Zofingen und Kleindöttingen ihre Tätigkeiten reduziert haben und zurzeit keine periodischen Fahrzeugprüfungen mehr durchführen.
Martin Sollberger hat mit einigen Garagisten telefoniert, um den Puls der Branche zu spüren: «Dabei habe ich mitbekommen, dass die meisten Kunden Verständnis für die Vorsichtsmassnahmen zeigen, die vom Bund angeordnet wurden. Unsere Mitglieder haben die Hoffnung, dass ausgefallene Arbeiten im zweiten Halbjahr nachgeholt werden können, um entgangene Umsätze möglichst gut zu kompensieren.»
 
CRC / 17. April 2020

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