AGVS: zukunftsgerichtete Ausbildung im ÜK-Center Lenzburg

AGVS-Hochvoltkurs

AGVS: zukunftsgerichtete Ausbildung im ÜK-Center Lenzburg

CRC. Die Elektromobilität hat massiv an Fahrt aufgenommen. Deshalb bildet das ÜK-Zentrum des AGVS (Auto Gewerbe Verband Schweiz), Sektion Aargau, in Lenzburg die Nachwuchskräfte im Bereich Mechatroniker/-in PW EFZ gezielt dafür aus.
 
Im Oktober 2021 wurde der Hochvoltkurs zum ersten Mal durchgeführt. Bis jetzt haben von den circa 80 Lernenden, die den Kurs besucht haben, alle bestanden. Obwohl die Ausbildung nicht zur Abschlussprüfung zählt, ist das Interesse an dieser Zusatzausbildung sehr hoch. Der Grund dafür liegt auf der Hand, denn die Lernenden können bereits während der Lehre ein zusätzliches, wichtiges Zertifikat erlangen. Ab 2024 wird der Kurs auch den Lernenden der Ausbildungsrichtung Automobil-Fachmann/-frau PW EFZ und Nutzfahrzeuge angeboten.
 
Kursaufbau und Material
Nach dem von der Berufsschule Lenzburg durchgeführten obligatorischen Theorieteil beginnt für die Lernenden, welche die Theorieprüfung bestanden haben, der Praxisteil im ÜK-Center. Zuerst werden die Teilnehmenden gemeinsam ins Thema eingeführt, damit alle auf dem gleichen Stand sind. Danach arbeiten sie in Zweierteams an den Fahrzeugen und Modellen. Dafür stehen zwei rein elektrische Volvo, ein VW e-up! und ein Toyota Prius Hybrid zu Trainingszwecken zur Verfügung. Zudem werden die Lernenden an Einzelkomponenten wie zum Beispiel Leitungen, Batterien und Leitungselektronik geschult. Dazu steht ein Hochvolttrainer der Firma TEPRA zur Verfügung.
 
Prüfung
Die Abschlussprüfung ist ein Online-Test mit zehn Multiple-Choice-Aufgaben. Für jede richtig gelöste Frage werden vier Punkte gutgeschrieben.
 
Nie ausgelernt
Das Erlangen des Zertifikats schliesst jedoch nicht aus, dass die Lernenden noch weitere Kurse absolvieren müssen, damit sie im Lehrbetrieb Arbeiten an Elektrofahrzeugen ausführen dürfen. Bei diversen Automarken sind dafür markenspezifische Kurse obligatorisch.
 
Respekt, aber keine Angst
Die Kursleiter haben festgestellt, dass die Auszubildenden zu Beginn teilweise Berührungsängste vor Arbeiten an Elektrofahrzeugen haben. Doch gemäss Lars Hartmann, ÜK-Leiter, ist dies unbegründet. Doch er ergänzt: «Sicher ist ein gesundes Mass an Respekt notwendig. Doch beim Kurs zeigen wir, wie man sicher an Elektrofahrzeugen arbeiten kann.» Michael Kälin, ÜK-Leiter, weist darauf hin, dass Lernende, welche dieses HV-Zertifikat erlangen, für die Zukunft bestens gerüstet und heiss begehrt sind auf dem Markt.»
 
Kurs 1 (Theorie)
Zu Kurs 1 «Sicheres Arbeiten an Hochvolt-Systemen in der Fahrzeugtechnik» der von der Berufsschule durchgeführt wird, zählen folgende Kursinhalte: Grundlagen, Gefahren, Schutzmassnahmen, Sicherheitsvorschriften, Basiswissen Elektrotechnik, Basiswissen Hochvolt-Systeme, Umgang mit Hochvolt-Systemen und Ladeinfrastruktur.
 
Kurs 2 (Praxis)
Nur wer den Kurs 1 erfolgreich abgeschlossen hat, kann am Praxisteil, «Elektro-Instruktion für sicheres Arbeiten mit Hochvolt-Systemen in der Fahrzeugtechnik», teilnehmen. Zu den Kursinhalten zählen: Funktion und Eigenschaften der Hochvoltsysteme in der Fahrzeugtechnik; Einsatz von Messinstrumenten, Werkzeugen und Hilfsmitteln; Erstellung und Prüfung der Spannungsfreiheit der Hochvoltsysteme; Sicheres Wiedereinschalten der Hochvoltsysteme; Überprüfung der Schutzmassnahmen an Ladekabel und Fahrzeug; Überprüfung der Isolation von Hochvoltsystemen sowie praktische Beispiele und Übungen.




 
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