Historische Gemischbildung

Moderne Diagnoseabläufe starten mit einer Routine: Tester an der OBD-Schnittstelle anschliessen und alle Steuergeräte und deren Fehlerspeicher abfragen, um die Kundenbeanstandung und damit eine Fehlfunktion allenfalls durch vollautomatisiertes Auffinden beheben zu können. Ein Softwareupdate, einen defekten Sensor wechseln oder ein Problem eines Bussystems punkto Kommunikation lösen und das Fahrzeug ist repariert. Die Diagnosepfade moderner Fahrzeugsysteme sind zwar weit verzweigt und decken eine Vielzahl von Fällen ab, aber nie 100 Prozent. Diagnoseprofis wissen es: Das Auffinden von Defekten benötigt ein vertieftes und vernetztes Fachwissen der Fahrzeugsysteme. Das Ausschliessen und Eingrenzen ist mitunter Detektivarbeit, sorgt aber für Befriedigung bei der Arbeit, wenn nicht einfach mittels Diagnosetester der Fehler gefunden wird, sondern eine technische Weiterbildung als Automobildiagnostiker: in oder die Weiterbildung beim Automobilimporteur Früchte trägt.
Bei historischen Fahrzeugen gestaltet sich die Fehlersuche identisch, aber ohne Diagnosetester. Lässt sich ein Fahrzeug mit Vergasermotor nicht starten, gilt es die Starteranlage (Batterie Ladezustand, Anlasser Einrückvorgang), die Zündanlage und die Treibstoffversorgung zu kontrollieren, um den Verbrenner wieder starten zu können. Die Vorgehensweise bei der Diagnose von älteren Fahrzeugen unterscheidet sich nicht von heutigen. Schrittweises Vorgehen und mit dem Ausschlussverfahren arbeiten, führt zum Ziel. Und deshalb können auch heutige Werkstattprofis durch Einlesen in historische Fahrzeugtechnik den einen oder anderen Fehler finden (Markenclubs haben tolle Infotheken), in dem Sie ein logisches Diagnosevorgehen mit dem Know-how in der modernen Messtechnik verknüpfen und umsetzen.