Studie: Jedes sechste Unternehmen in der Autobranche ohne Nachfolgelösung

Studie: Jedes sechste Unternehmen in der Autobranche ohne Nachfolgelösung

22. Dezember 2015 agvs-upsa.ch – Gemäss Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B gibt es in der Schweiz zurzeit 71‘447 Unternehmungen, die keine geregelte Nachfolge haben – das sind 13,7 Prozent aller analysierten Betriebe. Betroffen ist auch die Automobilbranche: 2868 Firmen (16,3%) konnten die Nachfolge noch nicht regeln.

Die Folgen einer ungelösten Nachfolgeregelung können dramatisch sein: Es droht die Liquidation und damit gehen der Schweizer Wirtschaft Arbeitsplätze, Know-How und Kapital verloren. Gezählt hat Bisnode D&B für ihre Studie die Unternehmen, welche in den nächsten fünf Jahren ihre Nachfolge regeln müssen. Total sind es im Moment 71‘447 oder 13,7 Prozent der analysierten Unternehmungen.

Das grösste Nachfolgeproblem haben die Einzelfirmen (20.1%), gefolgt von den Aktiengesellschaften (14.4%). Die GmbHs haben vergleichsweise selten Nachfolgeprobleme (6.9%). Dies liegt daran, dass diese Rechtsform erst in jüngerer Zeit besonders beliebt wurde.

Ein Alterseffekt zeigt sich auch bei der Branchenanalyse. Die junge IT-Branche hat noch kaum Nachfolgeprobleme (8.5%), während auf der anderen Seite das Druck- und Verlagsgewerbe (20.1%) und die Immobilienbranche (18.9%) einen sehr hohen Anteil an Unternehmungen mit einer potenziell offenen Nachfolge aufweisen.

Nicht ganz so dramatisch ist die Lage in der Autobranche. Gemäss der Studie stehen zurzeit total 2868 Unternehmen ohne definierter Nachfolgeregelung da – das sind 16,3 Prozent aller von Bisnode analysierten Betriebe der Branche.

Mehr Informationen gibt es hier!
 

Nachgefragt bei Katrin Portmann, Geschäftsleitungsmitglied für Automobilhandel und Kommunikation beim AGVS
 

Wie sagen Sie zu diesen Zahlen?
Wenn ich mich in unserer Branche umhöre, erstaunt es mich zu hören, dass die Lage in der Autobranche nicht ganz so dramatisch sei. Das Thema Nachfolgeregelung, das auch im Autogewerbe in aller Munde ist, stellt unsere Mitglieder vor immer grösser werdende Herausforderungen.

Wird sich die Situation sich weiter verschärfen?
Davon müssen wir leider ausgehen. Die vorgegebenen Standards seitens Importeure legen die Garagisten in ein immer festeres Korsett. Die Margen- und damit Renditenentwicklung drückt weiter auf die Betriebsergebnisse unserer Mitgliedbetriebe. Junge Berufsleute haben vor diesem Hintergrund oft kaum mehr die finanziellen Möglichkeiten, einen Garagenbetrieb von der vorhergehenden Generation zu übernehmen oder gar im Markt käuflich zu erwerben.


Was raten Sie einem AGVS-Mitglied, wenn er seine Nachfolge regeln muss?
Die FIGAS Autogewerbe-Treuhand der Schweiz AG ist ein langjähriger Partner des AGVS und berät Unternehmen im Autogewerbe in vielfältigen Themen, aber eben auch für eine zukunftsgerichtete Nachfolgeregelung. Wichtig ist, dass diese Planung frühzeitig an die Hand genommen wird. Nur so kann eine erfolgversprechende Lösung ausgearbeitet werden.

Wie kann ihm der AGVS dabei helfen?
Die Regelung der Geschäftsweiterführung ist eine rein unternehmerische Aufgabe, bei der der AGVS direkt nicht unterstützend eingreifen kann und soll. Wir tun im AGVS aber alles dafür, im Automobilmarkt faire Rahmenbedingungen zu erhalten. Als Beispiele seien einmal der Erhalt der Motorfahrzeug-Intervalle bei Personen- und Nutzfahrzeugen oder die schweizerische Branchenregelung «KFZ-Bekanntmachung» genannt. Dies und vieles mehr verbunden mit einer zielgerichteten aktiven Kommunikation gegen innen und aussen unterstützt den Erfolg der AGVS-Mitglieder.
 

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