Allrad-Trend erschwert Einhaltung der CO2-Grenze

Allrad-Trend erschwert Einhaltung der CO₂-Grenze

8. Januar 2016 agvs-upsa.ch – Mit über 320‘000 neu zugelassenen PW war 2015 ein Spitzenjahrgang für die Schweizer Autobranche. Im Interview schildert François Launaz, Präsident der Autoimporteursvereinigung auto-schweiz, dass dieses Ergebnis natürlich sehr erfreulich ist, es aber nicht nur positive Aspekte gibt.

Herr Launaz, wie zufrieden sind Sie mit dem vergangenen Autojahr?
2015 war ein gutes Jahr für die offiziellen Autoimporteure. Durch dieses Plus werden die Verluste bei den Margen beinahe kompensiert. Erstaunt sind wir über die weiterhin steigenden Absatzzahlen bei den 4x4- und Dieselfahrzeugen, welche beide im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 Prozent zulegen konnten. 40,4 Prozent aller 2015 neu immatrikulierten Personenwagen verfügen über Allradantrieb, 38.9 Prozent über einen Dieselmotor.

Viele gingen davon aus, dass die schärfere CO2-Regelung die Absatzzahlen der schluckfreudigeren 4x4-Autos einbrechen lassen würde. Warum ist das nicht passiert?
Haben Sie schon mal in ihrem Bekanntenkreis nachgefragt, wie viel CO2 ihr Auto ausstösst? Fast niemand weiss das. Das Thema CO2-Ausstoss ist für die Schweizer Automobilisten nicht so wichtig. Wenn heute jemand ein neues Auto kauft, schaut er neben Preis und Design auch auf die Sicherheit. Und dort können Allradfahrzeuge offenbar überzeugen.

Arbeitet der 4x4-Trend nicht gegen die Ziele von auto-schweiz?
Ja, das ist so. Wir Importeure wollen und müssen die CO2-Grenzen einhalten. Wenn die Kunden weiter solche Autos kaufen, wird es immer schwieriger die CO2-Ziele zu erreichen.

Die AMAG-Marken VW, Skoda und Audi haben zwar auch zugelegt, jedoch nur im einstelligen Prozentbereich. Andere Marken, allen voran Mercedes und Mazda, haben deutlich zweistellig zugelegt. Ist das auf die Abgas-Thematik zurück zu führen?
Nein, ich glaube nicht. Die AMAG-Marken haben deswegen sicher an Volumen verloren, aber nicht so viel, wie befürchtet. Ich glaube die Kunden werden die Sache rasch vergessen. Der entstandene Schaden für die einzelnen Automobilisten war ja auch nicht so gross.

Wie viele Autos werden nach Meinung von auto-schweiz 2016 neu in Verkehr gesetzt?
Wir gehen von 300‘000 bis 305'000 neu immatrikulierten Personenwagen aus.
 
Feld für switchen des Galerietyps
Bildergalerie