«Ich bin der grösste CO2-Reduzierer»

«Tag der Schweizer Garagisten» 2019

«Ich bin der grösste CO2-Reduzierer»

15. Januar 2015 agvs-upsa.ch – Sich seiner Stärken bewusst sein und die Goldader suchen: SVP-Nationalrätin und EMS-Chefin Magdalena Martullo-Blocher gab am «Tag der Schweizer Garagisten» Tipps für turbulente Zeiten.

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abi. Engagiert, lebendig, kritisch, launig und humorvoll: Magdalena Martullo-Blocher zog bei ihrem Referat am «Tag der Schweizer Garagisten» 2019 sämtliche Register – und damit den Saal in ihren Bann. Wie nahe sie dem Autogewerbe bereits seit Kindsbeinen steht, verriet sie gleich zu Beginn ihres Auftritts: Ihre Familie mütterlicherseits – «Jeder hat eine Mutter», sagte sie vor amüsiertem Publikum – besass eine Autogarage im Zürcher Oberland. Sie sei praktisch in der Garage ihrer Grosseltern aufgewachsen. «Technisch habe ich dort nicht viel gelernt», sagte sie. «Aber von meiner Grossmutter weiss ich, dass man das Geld seriös eintreiben muss.» So schaue sie bei Tesla – das Unternehmen gehört auch zu den EMS-Kunden – besonders gut darauf, dass die Rechnungen bezahlt werden.

100 EMS-Teile in jedem Auto
In ihrem Referat ging es hauptsächlich um CO2-Emissionen. «Ich bin der grösste CO2-Reduzierer», betonte sie. So habe die EMS den CO2-Ausstoss um 85 Prozent gesenkt. Auch gehöre es zu ihrem Geschäftsmodell, das Gewicht der Fahrzeuge zu reduzieren. Dadurch werde Treibstoff gespart und der CO2-Ausstoss reduziert. In jedem Auto stecken heute mehr als 100 Teile aus EMS-Produktion – von Türgriffen über Luftführungen bis zu Sensorgehäusen. Martullo-Blocher: «Ich kenne praktisch jedes Autohaus.»

Bezüglich CO2 sparte die Nationalrätin nicht an Kritik an ihre Kollegen in Bundesbern und in der EU. Diese würden mit ihrer Politik dafür sorgen, dass die Hersteller immer mehr auf Elektromobilität setzen. «Die Automobilindustrie wird gezwungen, auf eine Entwicklung zu setzen, die der Kunde gar nicht will», betonte sie. In der Schweiz sitzen laut Martullo-Blocher überdies viele Städter im Bundesparlament. «Die haben alle eine Bushaltestelle vor dem Haus oder einen Bahnhof in der Nähe. Die brauchen keine Autos», sagte sie. «In der Schweizer Politik gilt daher ‹Schiene vor Strasse›.» Zum Glück gäbe es aber noch den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF).

Einen Plan B haben
Schliesslich plauderte die Nationalrätin aus dem unternehmerischen Nähkästchen. Die Chefin der «hoch profitablen EMS, die einen Jahresumsatz von 2,2 Milliarden Franken macht», gab Tipps für turbulente Zeiten: «Jedes Erdbeben legt eine Goldader frei. Man muss sie nur finden.»

Auch riet sie, stets einen Plan B zu haben. Und wenn es dann richtig turbulent werde, solle man keine Entscheide treffen, die Wege verbauen können. «Schliessen Sie dann keine langfristigen Verträge ab.» Man solle sich bewusst sein, welche Stärken man hat, und sich überlegen, wie man diese optimal nutzen könne. «Seien Sie auch offen für Neues und suchen Sie die Goldader», sagte sie. Nicht zuletzt konnte Martullo-Blocher die Garagisten auch etwas beruhigen: «Die Mobilität wird nicht sterben!»
 
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