Eine Investition, die sich auszahlt

Energiesparen – mit Checkliste

Eine Investition, die sich auszahlt

4. November 2022 agvs-upsa.ch – «In der Regel sind Investitionen zur Einsparung von Energie Investitionen, die sich innerhalb eines vertretbaren Zeitraums auszahlen», sagt Daniel Imgrüth. Der Energieberater weiss aus langjähriger Erfahrung, dass in Gebäuden zwischen 10 und 15 Prozent an Energie durch Sofortmassnahmen eingespart werden kann. Das sehen auch die Mitglieder der AGVS-Kommission für Service, Technik und Umwelt so.

artikel_1.jpgQuelle: Shutterstock

kro. Bei den Sofortmassnahmen unterscheidet man einerseits verhaltensorientierte Massnahmen (Standby-Betrieb, Licht ausschalten, korrektes Lüften etc.), wozu jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter beitragen kann, und technische Massnahmen der sogenannten energetischen Betriebsoptimierung. «Mit der energetischen Betriebsoptimierung werden Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz umgesetzt, welche für Gebäudenutzer keine merklichen Komforteinbussen bewirken, einen kurzen Payback aufweisen, kostengünstig sind und in der Regel kurzfristig initialisiert werden können», erklärt der Energieberater Daniel Imgrüth.

Wo es sich besonders lohnt, den Hebel anzusetzen
Grundsätzlich verfügen alle Gebäude über HLKSE-Anlagen (Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär, Elektrizität), um das Gebäude nur schon mal betreiben zu können – egal, was darin produziert oder gearbeitet wird. «Und hier», weiss Imgrüth, «liegt Optimierungspotenzial». Bei KMU respektive Gewerbebetrieben liege der Schwerpunkt grundsätzlich beim Strom- und Wärmeverbrauch, also bei dessen Anlageeinstellungen, im Speziellen bei Heizung und Lüftung. Eine «nicht investive» kurzfristige Massnahme wäre hierbei die energetische Betriebsoptimierung. Dazu gehören Massnahmen wie zum Beispiel, die Heizkurve optimal einzustellen, Nachtabsenkung einzurichten, Betriebszeiten anzupassen oder Volumenströme bei Lüftungen zu optimieren. Speziell bei Werkstattbetrieben kann auch mit einer intelligenten Torsteuerung der Energiebedarf für die Heizung beziehungsweise Klimatisierung reduziert werden.

Hier stellen sich auch Fragen zur Systemabstimmung zwischen Heizung, Lüftung und Klimaanlage oder Optimierung der Temperaturen. «Bei einem Autogaragenbetrieb sehe ich weiteres Einsparpotenzial im Bereich der Druckluftanlagen», sagt Imgrüth. Konkret: Leckagen und undichte Leitungen überprüfen, Betriebszeiten des Kompressors anpassen, Druck analysieren und, wo möglich, absenken. Das spart Energie. Des Weiteren sei der Beleuchtung besondere Beachtung zu schenken. Die Werkhallen in Garagenbetrieben müssen gut ausgeleuchtet sein. Ein Umbau von herkömmlichen Fluoreszenzlampen (FL-Röhren) hin zu LED-Lampen berge ein «enormes Einsparpotenzial beim Strom», sagt der Fachmann – und die Ausleuchtung sei erst noch besser und als Nebeneffekt sinke der Wartungsbedarf. Aber selbst bei einer LED-Beleuchtung lohne es sich, dass diese bedarfsgesteuert werde und nicht den ganzen Tag über mit voller Leistung eingeschaltet bleibe.

artikel_2.jpgAuch im Showroom hat der Garagisten die Möglichkeit, einiges an Energie zu sparen.Quelle: AGVS-Medien

Auch in Showrooms mit den Monitoren und der Beleuchtungsanlage sowie Schaufensterflächen erkennt Imgrüth Potenzial. Natürlich auch in den Büroräumlichkeiten, welche oft eher überhitzt sind oder bei der Lüftung, bei der die Betriebszeiten oder die Volumenströme optimiert werden können. Dadurch löst man auch noch Behaglichkeitsprobleme, also verbessert den Komfort für die Nutzenden.

Die Mitglieder der AGVS-Kommission für Service, Technik und Umwelt (KSTU), die sich ebenfalls intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen, denken dabei noch weiter: Carmelo Paciello, CEO und Mitglied des Verwaltungsrates der Garage Nepple AG, sieht das grösste Einsparpotenzial an den Gebäuden selbst – unter anderem in Fällen der täglichen Gewohnheiten, wenn beispielsweise Tore offen bleiben, obwohl sie geschlossen werden könnten. Und Thomas Brand, Geschäftsleiter Carrosserie bei der Binelli Group, weist auf das Potenzial hin, das noch in undichten Fenstern und Türen bzw. deren Dichtungsgummis schlummert – und die man deshalb unbedingt auf deren Dichtigkeit überprüfen sollte. Sehr weit voraus denkt bereits Marcel Frei, Inhaber der Sonnmatt-Garage in Grosshöchstetten BE. Er fragt sich, ob ein Arbeitsausfall im Worst-Case-Szenario, also bei längeren Stromunterbrüchen oder einem Blackout, versichert sei.

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Energieberater Daniel Imgrüth weiss, wie man Energie sparen kann. Quelle: EnergieSchweiz/zvg

Das Thema ist angestossen
Auf jeden Fall ist das Thema angestossen und jede Unternehmerin, jeder Unternehmer, muss selbst entscheiden, wie viel Zeit, Geld und «Energie» sie oder er in das Thema stecken kann – oder möchte. «Die Überlegung einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach ist heutzutage aber schon fast Pflicht», sagt Energieberater Imgrüth. Wenn man noch die Entwicklung in der Elektromobilität miteinbeziehe, sehe er diesbezüglich nur Positives, wenn man den eigens produzierten grünen Strom vom Dach im Gebäude selber verbrauchen und den Eigenverbrauchsgrad damit steigern könne. Nebenbei erwähnt: Durch die steigenden Strompreise profitieren nun auch die «Photovoltaik-Stromproduzenten», die den überschüssigen Strom ins Netz zurückspeisen und vom Energieversorgungsunternehmen entschädigt werden. Erst recht, wenn man bedenkt, dass die Energiepreise wahrscheinlich weiter steigen beziehungsweise ein höheres Niveau halten werden.
 
Checkliste zum Energiesparen
Die Schweiz bereitet sich auf eine drohende Energiemangellage vor – und sieht sich schon heute mit stark gestiegenen Strompreisen konfrontiert. Und mit ihr auch das Autogewerbe. Eine Umfrage bei den Mitgliedern der Kommission für Service, Technik und Umwelt (KSTU) zeigt, wie engagiert Garagisten nach Möglichkeiten suchen, Energie zu sparen. Die Palette an Vorschlägen, die im Rahmen dieser Umfrage zustande gekommen ist, hat der AGVS zusammengetragen und stellt sie als Checkliste seinen Mitgliedern zur Verfügung. 
 


AGVS-Checkliste Energiesparen [PDF]


 
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