SAA-Konjunkturbarometer: Im Sog der Aufhebung des Euromindestkurses

SAA-Konjunkturbarometer: Im Sog der Aufhebung des Euromindestkurses

7. April 2015 agvs-upsa.ch - Nachdem die Schweizerische Nationalbank am 15. Januar 2015 den Euromindestkurs von CHF 1.20 aufgehoben hat, führte dies zum umgehenden Absturz der Europäischen Gemein-schaftswährung im zweistelligen Prozentbereich. Hiervon sind auch die im SAA swiss auto-motive aftermarket zusammengeschlossenen Unternehmen der Zulieferer des Garagenge-werbes betroffen. Entsprechend zeigt die Situation des neusten Konjunkturbarometers für das erste Quartal 2015 eine schwierigere Lage betreffend des Umsatzes und des Ertrages als im Vorquartal. Den Trend-Angaben sind keine Hinweise auf Besserung zu entnehmen.

Situations-Prognose

Unerfreulich sieht es beim Umsatz aus: Für lediglich 15% der SAA-Mitglieder ist dieser gut (Vor-quartal 33%), für 66% befriedigend (Vorquartal 56%) und für 17% (Vorquartal 11%) schlecht. Ent-sprechend wirkt sich dies auf die Ertragslage aus, welche nur noch 17% (Vorquartal 33%) als gut, 58% (Vorquartal 59%) als befriedigend sowie 21% (Vorquartal 7%) als schlecht erachten. Die der-zeitige Beschäftigungslage beurteilen 25% der Firmen als gut (Vorquartal 33%) und 66% (Vorquartal 59%) als befriedigend. Für 8% der Befragten (Vorquartal 7%) ist sie gar schlecht. Zur Ertragslage haben sich zwei Firmen nicht geäussert; zum Umsatz und zur Beschäftigungslage je eine.

Trend-Prognose für das 2. Quartal 2015

Für das kommende Quartal erwarten die SAA-Mitglieder eine weitere Verschärfung der Situation.
Zwar erwarten noch 19% eine bessere Ertragslage (Vorquartal 22%), 42% eine gleich bleibende (Vorquartal 59%), aber ganze 40% gehen von einer Verschlechterung aus (Vorquartal 19%). An ei-nen grösseren Umsatz glauben 21% (Vorquartal 24%), an einen gleich bleibenden 38% (Vorquartal 63%) und an einen abnehmenden 42% (Vorquartal 13%). Nach wie vor tendieren die Befragten zu fast unveränderter Beschäftigungslage. Gleiches gilt für den Personalbestand. Erfreulicherweise plant kein Unternehmen die Kurzarbeit.
Demgegenüber ist im Materialbereich – insb. aufgrund günstigerem Einkauf im Euroraum - eine Trendwende in Sicht. Hier rechnen 42% der SAA-Mitglieder mit sinkenden Preisen; im Vorquartal waren es lediglich 13%. Schlussendlich werden von 81% gleichbleibende Personalkosten erwartet (Vorquartal 56%), was auf die Bereinigung der Lohnverhandlungen resp. -erhöhungen per Anfang 2015 zurückzuführen sein dürfte.

Beurteilung

Die Frankenaufwertung infolge der Aufhebung des Mindestkurses wird die Schweizer Konjunktur erheblich belasten. Gemäss ihrer Mitteilung vom 26. März 2015 erwartet die KOF Konjunkturfor-schungsstelle der ETH für 2015 einen Anstieg des BIP um lediglich 0,2%. Ende des letzten Jahres ist noch ein Wachstum von 1,9% prognostiziert worden. Beim Export werden die Firmen die Fran-kenstärke zu spüren bekommen. Ausserdem führte die Aufhebung des Mindestkurses zur massiven Abwertung des bereits importierten Lagerbestandes. Der private Konsum hält sich angesichts der sinkenden Preise zunächst noch gut. Es überrascht nicht, dass die Unternehmen mit ihren Investiti-onen zögern. Auf den Arbeitsmarkt wird sich dies aber erst 2016 auswirken.

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